Haben Sie mitbekommen, dass Studenten der Uni Mannheim „heimlich, still und leise“ mit dem MannheimForum ein exzellentes Format auf die Beine gestellt haben, um Studenten und Entscheidungsträgern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen zu bringen? Dieses Jahr zu dem spannenden Thema „Macht“. Respekt, sage ich! Wenn Sie hochkarätige Referenten live erleben (und einfach mal was für Ihren Geist tun) wollen, sollten Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Dass „die junge Generation“ sich nicht engagiert, behauptet glaube ich kaum einer mehr. Im Gegenteil, die Generation Y steht ja geradezu unter dem Druck, mehr als nur arbeiten zu wollen. Wie das aussehen kann, zeigen die Organisatoren des MannheimForums. Erst 2013 gestartet, liest sich heute die Liste der Referenten wie das Who is Who der deutschen Politik- & Wirtschaftsszene: Dr. Paul Achtleitner (Aufsichtsrat Deuba), Peer Steinbrück, Frank Plasberg, Christian Lindner, Constanze Kurz (Chaos Computer Club), Wolfgang Bosbach und noch einige mehr werden vom 13.-15. März 2014 in Mannheim dabei sein, um mit sich und den Studenten über Macht in Wirtschaft, Politik, Technologie, Kultur und Sicherheit zu diskutieren.

Ein wichtiges Thema, dem sich niemand verschliessen kann. Am ehesten noch die, die aktuell „Macht“ haben (weil sie die Macht dazu haben …). Aber die sollten es am wenigsten tun. Denn wie schnell Macht enden kann, erlebt dieses Jahrzehnt ja gerade an allen Ecken und Enden der Welt. Und natürlich ist eine Beschäftigung mit dem Thema auch für unsere Arbeitswelt relevant. Macht betrifft u.a. den direkt vom Einzelnen erlebbaren Aspekt der „Führung“. Hier liegt einiges im Argen, denn bisher führen vor allem die Mächtigen, die wiederum vor allem aufgrund von Status und (viel) Geld ihre Macht beziehen. Ob diese immer die richtigen Faktoren sind, die zur Führung berechtigen, darf zu Recht bezweifelt werden. Und dass die Managementebenen unserer Unternehmen tendenziell eher ein Hort von Psychopathen statt „Mütter Theresa“ sind, ist leider auch eine traurige Wahrheit.

In Deutschland leben wir in einer Demokratie. Und doch kommen immer wieder Zweifel auf, wie demokratisch wir geführt werden. Von der Macht der Lobbyisten auf die Entscheidungsfindung der Politiker über die Macht der „Wutbürger“ bis zur Macht der Sozialen Medien (früher: der Presse) auf die Gesellschaft ist alles dabei. Wenig bewegt eine Gesellschaft (indirekt) so sehr wie die Frage der Macht. Denn wer Macht hat, kann gestalten. Nach seinem eigenen Gusto und oft eben auch im eigenen Interesse. Die wenigsten nutzen ihre Macht zum Guten für die Gesellschaft. Und selten läuft der Kampf um die Macht so geräuschvoll und für alle sichtbar ab wie aktuell in der arabischen Welt. In der Regel wird leise und subtil gekämpft. Nicht umsonst sind Entscheidungen auf höchster Ebene vor allem „politisch“ geprägt und motiviert – und weniger sachlich begründet. Der Normalbürger oder -berufstätige hat oft das Nachsehen – und doch keinen Einfluss. Naja, außer wir warten auf den Demografischen Wandel und gestalten ihn zusammen. Denn wenn er kommt wird neu sortiert, wer im Arbeitsleben Macht hat.

Also, eine Diskussion über Macht ist immer nötig und wichtig. Von daher freue ich mich sehr auf das MannheimForum 2014 und empfehle einfach mal pauschal, dabei zu sein. Melden Sie im Zweifel doch Ihren Chef gleich mit an 🙂

Herzlichen Gruß,

Ihr Henrik Zaborowski