BücherNew Work ist seit einiger Zeit in aller Munde (naja, zumindest in Social Media :-)). Karriere und Job sind hingegen Themenklassiker und füllen nicht nur jede Menge Internet- sondern auch Buchseiten und damit Regale. Zum Thema New Work kann ich Ihnen heute ein absolutes Top Buch empfehlen! Wirklich, versprochen. Und falls Sie sich gerade Gedanken machen, ob Sie im Job noch glücklich sind – oder wie Sie es (wieder) werden können, sollten Sie in die beiden anderen Empfehlungen mal reinschauen. Es lohnt sich bestimmt.

New Work – Gute Arbeit gestalten

new-work-gute-arbeit-gestaltenIch gebe zu, ich finde die ganze Diskussion um New Work durchaus spannend. Aber als abgehalfterter Recruiter mit wenig Sinn für das Verklärte sind für mich viele Gedankenspiele und Artikel zu dem Thema eben genau das: Spiele, die mit der breiten Realität wenig zu tun haben. Immer mal wieder gibt es natürlich richtig guten Stoff zu dem Thema. U.a. hatte ich hier mal das Buch „Alle Macht für Niemand“ von Andreas Zeuch empfohlen.

Seit einigen Wochen begleitet mich nun das Buch „New Work – Gute Arbeit gestalten“ von Dr. Carsten C. Schermuly. Ich gestehe: Der Untertitel „Psychologisches Empowerment von Mitarbeitern“ hat mich etwas skeptisch gemacht. Ich kann mich mit dem Begriff des Empowerments nicht so richtig anfreunden. Das klingt für mich so psychedelisch … ABER: Der Begriff tut nichts zur Sache. Denn was Dr. Schermuly in 243 prall gefüllten Seiten entfaltet, ist eine sehr bodenständige, pragmatische Auseinandersetzung mit der Frage, wie Unternehmen die Arbeit ihrer Mitarbeiter gut gestalten können – und warum sie es unbedingt tun sollten. Und zwar auch der altehrwürdige produzierende Mittelständler, der mit den hippen Startups und New Work Vordenkerbuden so gar nichts gemeinsam hat. Schermuly nimmt sich ganz viel Zeit, um die vier Facetten guter Arbeit (Kompetenz, Bedeutsamkeit, Selbstbestimmung und Einfluss) zu erklären. Und zwar so, dass jeder es versteht. Ich muss sagen, der Mann hat Humor. Habe ein paar Mal herzlich gelacht, mit welchen Vergleichen aus dem Alltag er wissenschaftliche Fakten erklärt. Und noch viel wichtiger: Er erläutert wissenschaftlich fundiert die positiven Konsequenzen guter Arbeit. Wer nach Kapitel 7 „diesen ganzen New Work Kram“ noch belächelt und als Spielerei abtut, der ist beratungsresistent.

Wer dann richtig „heiß“ ist, der bekommt in den folgenden Kapiteln konkrete Hilfestellung zur richtigen Arbeitsgestaltung, der Rolle der Führungskräfte und Organisationskultur. Und da verbindet er „alt bekanntes“ (so fern es hilfreich ist) mit neuem Gedankengut (sofern es relevant ist). Und worüber ich mich ganz besonders freue: Dem Thema Personalauswahl ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Wo Schermuly übrigens auch den Einsatz von Intelligenztest empfiehlt … wie kann es als Wissenschaftler auch anders sein? (mehr dazu in meinem Artikel „Personalauswahl mit Intelligenz„).

Um es kurz zu machen: Dieses Buch ist definitiv etwas für alle, die dem Thema Empowerment / New Work bisher skeptisch entgegen standen und sich vor allem an den immer gleichen Beispielen und Erzählungen der „New Work Szene“ gestört haben. Wem das Ganze, wie mir, bisher tendenziell etwas zu rosarot, nebulös oder unseriös erschiender muss Schermuly lesen! Ernsthaft! Alle anderen dürfen das natürlich auch. Und sich noch ein paar gute Argumente für ihre Diskussionen abholen.

Ich liebe meinen Job! Dachte ich jedenfalls …

Buch Ich liebe meinen JobWenden wir uns von der Organisation weg und hin zum Individuum. Wer kennt sie nicht, diese Gedanken, „was mache ich hier eigentlich?„, „warum tue ich mir das an?“ oder „bin ich den der Einzige, der hier den Durchblick hat?„. Willkommen in der harten Arbeitsrealität, möchte ich da ausrufen. So ist es eben, das Arbeitsleben. Und je größer das Unternehmen, um so krasser manche Erlebnisse mit Hierarchien, Führungskräften und Kollegen. Aber ist das so? Bin ich es wirklich, der den Durchblick hat? Oder sehe ich alles inzwischen nur noch durch meine eigenen Scheuklappen? Ist die Kündigung die Lösung? Zumindest die innere? Oder lässt sich doch noch was ändern? An mir – oder den Umständen? Und wenn ja, wie?

Wer diese Gedankengänge kennt, dem empfehlen ich von ganzen Herzen das Buch „Ich liebe meinen Job! Dachte ich jedenfalls …“ von Alexandra Götze. Denn Alex hat in diesem Buch ihre eigenen Erfahrungen aus 18 Jahren als Führungskraft eines Konzern verpackt. Und zeigt, dass vordergründig einfache und offensichtliche Antworten und Meinungen nicht immer richtig sein müssen. Ich gestehe, die ersten Seiten waren nicht so meine. Aber vermutlich, weil ich weder Mutter noch Frau bin 😉 Und auch wenn ich selber nur rudimentäre Konzernerfahrung habe … in vielen der Arbeitssituationen und deren Bewertungen derselben habe auch ich mich wiedergefunden. Und ich tippe, das wird den meisten Lesern so gehen. Egal, in was für einem Umfeld sie arbeiten.

Das Buch hält einige Schmunzler parat, liest sich „so weg“ und verpackt manche echte Weisheit auf unaufgeregte Notizzettel. Für den, der Alex kennt, kein Wunder 😉 Also, sollten Sie gerade unzufrieden mit Ihrem Job oder Ihrer Arbeitssituation und der festen Meinung sein, dass SIE ja wohl gerade voll im Recht sind – holen Sie sich dieses Buch. Denn dann werden Sie vielleicht ja auch so …

Glücklicher im Beruf – mit der Kompass-Strategie

Buch Glücklicher im BerufUnd damit sind wir bei meiner letzten Buchempfehlung. „Glücklicher im Beruf – mit der Kompass-Strategie“ ist ein kleines, dickes Buch, dicht beschrieben mit vielen Listen, externen Links und vor allem konkreten Handlungstipps, wie Sie tatsächlich glücklicher im Beruf werden (das Buch hält, was der Titel verspricht). Geschriebenen von keinem geringeren als Ralph Dannhäuser, den wir schon als Herausgeber des „Praxishandbuch Social Media Recruiting“ kennen (das übrigens gerade in die 3. Auflage geht!) und Prof. Dr. Martin-Niels Däfler von der FOM Hochschule Frankfurt am Main.

Die beiden zeigen zunächst einmal auf, wie es um die Gemütslage deutscher Arbeitnehmer steht und stellen dann sechs sehr kluge Thesen zum Thema „Glück im Beruf“ auf. Diese Thesen sind zwar grundsätzlich Allgemeingut, aber in der komprimierten Form und der Zuspitzung doch ein klarer Augenöffner, wie ich finde. Und dann machen sich die beiden ans Werk, ihren Lesern konkret dabei zu helfen, tatsächlich glücklicher im Beruf zu werden. Und zwar je nach Ausgangslage: Wenn Sie Ihre materielle Situation verbessern wollen, wenn Sie Ihre immaterielle Zufriedenheit steigern wollen, wenn Sie zu dem Entschluss gekommen sind, tatsächlich den Job zu wechseln. Es sollte also für jeden etwas dabei sein 😉

Die Bandbreite an Tipps ist groß: Vom Umgang mit Geld, die richtige Ernährung, ausreichend Schlaf, Sport, Beziehungen, die Kunst „Nein“ zu sagen, Bewerbungsstrategien und noch einiges mehr. Das alles sehr praktisch ausgerichtet, wie schon erwähnt mit Listen und auch Verweisen auf weitere Quellen. Wer also nach der Lektüre „Ich liebe meinen Job“ merkt, dass er/sie sich erstmal ändern muss, der dürfte in „Glücklicher im Beruf“ mehr als nur einen praktischen Ratschlag finden.

 

Soweit meine Buchempfehlungen. Es gibt definitiv noch andere gute Bücher. Was verschenken Sie denn so bzw. haben Sie sich schon als Lektüre für die Weihnachtsferien besorgt? Geben Sie uns allen doch auch noch ein paar Anregungen über die Kommentarfunktion. Ich würde mich freuen.

In diesem Sinne – belesene Feiertage 😉

Ihr Henrik Zaborowski