Künstliche Intelligenz im RecruitingKünstliche Intelligenz im Recruiting wird aktuell gerne pauschal als  Heilsbringers herbeigesehnt. Nie wieder Gedanken machen, woher die Bewerber kommen und wer am besten passt. Die KI zaubert einfach magisch den „perfect match“. So wollen wir es gerne glauben. Aber als Sven Semet, HR Thought Leader Watson Talent von IBM auf dem W&V Recruiting Summit 2017 (hier ein kleiner Rückblick) darüber sprach, wie KI arbeitet, wurde mir schlecht. Denn KI ist keine „künstliche“, sondern eine „erweiterte“ Intelligenz. Das heißt, sie muss von uns Menschen trainiert werden. Von uns Menschen lernen?? HILFE!!!!

Künstliche Intelligenz im Recruiting = Umdenken & harte Arbeit!

Das darf nicht passieren. Denn dann perfektionieren wir das, was ich HR in meinem Vortrag „Warum wir ein neues Betriebssystem im Recruiting brauchen“ als Spiegel vorgehalten habe. Die Präsentation gibt es hier auf SlideshareSprich: Wir perfektionieren unsere grottenschlechte Personalauswahl und unser miserables Menschenbild auch noch!
Grund genug, endlich ein Podcast Interview mit Sven zu führen. Und weil beim W&V Recruiting Summit (und abends in der Hotel Lobby) einige Top Recruitingexperten dabei waren, habe ich die Runde gleich erweitert. Mit dabei waren Jan Kirchner, Tim Verhoeven, Michael Witt, Felix Bünting, Sven Semet und ich.
In Anbetracht der Uhrzeit und des langen Tages haben wir, finde ich, doch ein paar sehr ordentliche Gedanken zusammen bekommen. Ich konnte meine Befürchtungen deutlich reduzieren, allerdings wurde auch die „Magie“ der Künstlichen Intelligenz entzaubert. Diese 40 Minuten dürften eine der aktuell kompaktesten und operativ relevantesten Betrachtungen des Themas „Künstliche Intelliigenz im Recruiting“ sein, die es in Deutschland gibt.
Ein paar wesentliche Punkte/Erkenntnisse sind:
  • Künstliche Intelligenz ist eine lernende/erweiterte Intelligenz. Sie muss von Menschen angelernt werden.
  • Das Problem, die menschlichen Beurteilungsfehler & Fehlentscheidungen beim Anlernen der Künstlichen Intelligenz zu übertragen, ist erkannt!
  • KI kann und darf nur auf Daten zugreifen, die die jeweilige Person freiwillig zur Verfügung stellt.
  • Daten müssen in ihrem jeweiligen Kontext betrachtet werden.
  • Die Kriterien, warum eine KI einen bestimmten Bewerber als guten match vorschlägt (oder nicht), müssen jederzeit transparent und nachvollziehbar sein.
Viel Spaß beim Hören!  Und übrigens: Wenn Euch mein Podcast gefällt, schreibt doch mal eine Bewertung auf iTunes 😉 Einfach diesem link folgen, „in iTunes öffnen“ klicken und bewerten. Würde mich freuen.
Herzlichen Gruß,
Henrik