Wir suchen und bewundern die Erfolgreichen. Die, die Karriere machen. Ihren Weg gehen. Auch gegen Widerstände. Denen scheinbar alles gelingt. Und in der Regel schreiben wir ihnen ihren Erfolg auch direkt zu. Und fragen uns, wie sie das geschafft haben? Und wollen ihre Geheimnisse kennenlernen. Denn wir möchten auch erfolgreich sein (wie auch immer wir das konkret definieren). Und die Arbeitgeber ticken genau so. Sie suchen die Heilsbringer. Die Leistungsversprechenerfüller! Die Fertigen im Sinne von vollkommen. In die sie nicht mehr investieren müssen. Die den Job ganz sicher können. Sofort. Aber ist das (noch) zeitgemäß? War es das jemals? Und wie entsteht eigentlich Erfolg? Und wie Karrieren? Wir brauchen Antworten auf diese ganz grundsätzliche Fragen. Sonst laufen wir in ein echtes Problem.

Karriere & Erfolg – alles meine Leistung?

Wenn ich mich in der Redner Szene umschaue, dann zahlen eigentlich alle Motivationsredner und Coaches auf das selbe Thema ein. Und das lautet: „Du kannst ALLES schaffen. Du musste es nur WOLLEN!“ „Bullshit“, sage ich. Erfolge und Karriere mögen ohne meine eigenen Aktivitäten nicht entstehen – ohne externe Hilfe aber auch nicht. Am Ende gilt: „Das Wesentliche im Leben wird uns geschenkt“! Oder wenn Sie es etwas weniger philosophisch brauchen: Wir brauchen Chancen! Zusagen! Die uns die Möglichkeit geben, unsere Fähigkeiten zu zeigen. Uns zu beweisen. Ich kann der beste Recruiter sein. Aber wenn mir niemand die Möglichkeit gibt, es zu zeigen, hilft mir das nicht. Und Chancen und Zusagen bekomme ich immer von außen. Von anderen. Z. B. von einem Arbeitgeber. Wieviele „Bewerber“ könnten den Job, aber der Arbeitgeber lädt sie gar nicht erst ein. Weil irgendein bestimmtes Schlüsselwort im CV fehlt, ein Bruch im Werdegang ist oder einfach nur geglaubt wird „der kann das nicht“.

Und dann gibt es die Bewerber oder Arbeitnehmer, denen werden durch Talent Management alle Türen geöffnet. Das „High Potential“ oder „Nachwuchsführungskräfte“ Programm öffnet Türen, gibt die Chance, vielfältige Erfahrungen zu sammeln, sich auszuprobieren, Feedback zu bekommen, an sich zu arbeiten. Und wie kommt man ist Talent Management Programm? Wieder nur durch Leistung(sversprechen). Durch „bewiesene“ Leistung. Wir drehen uns also im Kreis.

Aber wir kommen so in Zukunft nicht weiter. Der Teich der perfekt passenden Arbeitnehmer ist leer gefischt. Wir müssen rechts und links vom (angeblich) Perfekten schauen. Aber dafür müssen wir unser Denken, unser Verständnis von Erfolg ändern. Darum ging es in meinem Vortrag „Talent Management neu gedacht“ auf der talent thinking Konferenz 2018 in Mainz. Hier finden Sie ein paar Impressionen von diesem feinen, kleinen Event, der zum ersten Mal stattfand und von der Agentur für digitale Lern-Lösungen keeunit veranstaltet wurde. Dabei waren u.a. auch Dr. Steffi Burkhard, Sprachrohr der Generation Y, und HR Artist Sebastian Sellinat.

Karriere & Erfolg – einfach mal Danke sagen!

Am Ende meines Vortrags gehe ich auch kurz auf die Entwicklung meiner eigenen „Karriere“ als Selbständiger ein. Ich feiere diesen Monat mein fünfjähriges. Trotz der Krebserkrankung meiner Frau und der daraus resultierenden beruflich angezogenen Handbremse, wird das Jahr 2018 mein finanziell gesehen erfolgreichstes Jahr. Ich staune immer noch über dieses Wunder. Zudem war ich dieses Jahr noch häufiger als Redner unterwegs als sonst und habe schon einige Buchungen (nein, besser: Zusagen) für 2019. Etwas, was mir sehr viel Spaß macht. Für all das habe ich aber nichts getan. Außer vielleicht einen halbwegs guten Job, als ich gefordert war. Aber das es überhaupt so weit kommt, habe ich anderen Menschen zu verdanken. Ihren Zusagen. Den Chancen, die sie mir gegeben haben. Und darum ist es an der Zeit, einfach mal DANKE zu sagen. Bevor Sie also, falls Sie möchten, sich meinen Vortrag gönnen, möchte ich mich hier mal ganz herzlich bedanken. Bei Derek Poth, ohne den ich niemals einen Existenzgründungskredit bei der KfW beantragt hätte (und der mir im ersten Jahr meine Existenz auch tatsächlich sicherte). Bei Peter M. Wald, der mich als Keynote Speaker für seinen HR Innvoation Day angefragt hat, als mich noch niemand so richtig als Redner auf dem Schirm hatte. Barbara Braehmer, die mich beim Sourcing Summit auf die große Bühne brachte, weil sie wusste, dass ich das kann. Heiko Schomberg, der mir als Interim Recruiter „ein richtig dickes Brett“ zutraute und mich wärmstens weiterempfahl. Michael Witt, der mir die Tür zu einem Langzeitprojekt aufmachte, das mir gerade am Anfang diesen Jahres die Sicherheit gab, auch bei angezogener Handbremse finanziell nicht auf dem Trockenen zu sitzen. Jan Kirchner, der einfach ein Füllhorn an positiver Energie und Ermutigung ist und mich bei vielen Gelegenheiten weiterempfiehlt. Und ein ganz DICKES DANKE natürlich an mein gesamtes Netzwerk. Die vielen tollen, super netten, engagierten Menschen, die mir mit ihrem positiven Feedback zu meinen Aktivitäten und Meinungen gezeigt haben, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Wir werden als Individuum von unserem Umfeld mitgeformt! Ob Sie und ich das wollen oder nicht. Positiv oder negativ. Wir leben davon, dass andere uns etwas zutrauen! Und Zusagen geben, Chancen eröffnen. Erst dann können wir selber entdecken und zeigen, was in uns steckt. Erkennen, wer wir sind. Also, lassen Sie uns Menschen diese Chancen geben. Im Recruiting haben Sie jeden Tag dazu die Gelegenheit! Sie wissen doch: Nicht zu schnell aussortieren, erstmal fragen! 30% der Bewerber, denen wir absagen, könnten den Job vermutlich. Was für Chancen!

Die Präsentation finden Sie natürlich wieder hier auf slideshare. Und ich bin ja nach wie vor von dieser tollen Sketchnote von Mister Maikel begeistert.

Also, mal schauen, was die Zukunft bringt. Hoffentlich viele neue Chancen für Sie und mich! Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten! Ich würde mich freuen 😉

Herzlichen Gruß,

Ihr Henrik Zaborowski