Ich schreibe Ihnen hier nichts von der Plattitüde, dass sich unsere Arbeitswelt doch so elementar ändert! Tut sie nämlich nur partiell und nicht flächendeckend. Ich stelle aber fest, dass HR als „administrative Kraft“ immer mehr in Frage gestellt wird. HR soll Change vorantreiben, pro-aktiver im Recruiting werden und Sinn bieten. Aber woher die Ideen und das Know How nehmen? Macht es vielleicht Sinn, mal bei den alten Philosophen nachzufragen? Mal in die Welt der Kunst & Kultur zu schauen? Wenn doch (angeblich) der Mensch so wichtig ist, ist es dann nicht mal an der Zeit zu fragen, was der Mensch denn ist? Gibt es darauf Antworten?

HR muss die Menschen in den Blick nehmen!

Auf der XING New Work Experience 2019 hielt der Gehirnforscher Dr. Gerald Hüther einen begeisternden Vortrag. U.a. sprach er darüber, was Maschinen von Menschen unterscheidet. Maschinen haben keine Bedürfnisse, Menschen schon! Darum kommt die Forschung auch mit der Künstlichen Intelligenz nicht weiter! Denn Maschinen werden sich nie von sich aus weiterentwickeln wollen. Menschen schon! Zum Leidwesen oder zur Freude der Arbeitgeber und Personaler, die Sichtweise überlasse ich jetzt Ihnen ;-). Und dann beschreibt Hüther weiter, wie sich Bedürfnisse entwickeln und welche Rolle das Gehirn dabei spielt. Ich kann Ihnen den gesamten Vortrag (25 Minuten) wirklich nur wärmstens empfehlen:

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Ich selber hatte das große Vergnügen, im vom XING E-Recruitingteam rund um Marcus Merheim im Floating Home meinen Vortrag zum Thema „New Work heißt, den Menschen neu zu entdecken“ halten. Hier stelle ich die Frage, ob der Mensch wirklich so autonom und „seines Glückes Schmied“ ist, wie immer gerne behauptet wird. Die großen Philosophen, Theologen und Psychologen wie Schopenhauer, Luther und Freud sind da nämlich anderer Meinung. Also, was ist denn dann der Mensch? Wie tickt er? Ich versuche es hier mit einer kleinen Erklärung.

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HR mit Gero Hesse auf dem Recruiting Convent

Tja, aufmerksam Leser wird aufgefallen sein: Da fehlt doch noch der Hermann Hesse aus der Überschrift. Nee, nicht ganz. Denn mit dem „Hesse“ ist diesmal Gero Hesse gemeint, Geschäftsführer von TERRITORY Embrace und den meisten Personalern wohl am besten durch seinen Saatkorn Blog bekannt. Und mit Gero hatte ich auf der TalentPro in München das große Vergnügen, spontan eine Podcast Folge aufzunehmen. Rund um das Thema Recruitingtrends, Employer Branding, Sinn in der Arbeit etc. Etwas philosophisch, aber hey, wenn ein „Hesse“ und ein „Luther des Recruitings“ miteinander sprechen … was soll dabei sonst rauskommen ;-). Die Podcastfolge finden Sie gerne hier.

Und in dem Podcast kamen wir ganz zum Schluss auch auf den Recruiting Convent zu sprechen, den Gero am 22.-23. Mai 2019 in Düsseldorf organisiert. Und Gero hat ein sehr buntes Programm, auch mit einigen Künstlern zusammengestellt. Jan Delay, Eckhardt von Hirschhausen … in einer HR Veranstaltung? Was soll das denn? Na, das habe ich Gero auch gefragt. Und hier kommen seine Antworten:

Henrik: Der RC19 strotzt vor Kunst, Künstlern und Kreativität. Das entspricht doch wenig der Alltagsrealität der meisten Personaler, oder? Willst Du die Veranstaltung einfach nur aufpeppen oder steckt mehr dahinter?

Gero: Alltagsrealität haben wir ja im Alltag schon genug, finde ich. __ Nee, im ernst: wer sich ein Ticket für das #RC19 Festival kauft, erwartet ja keine Alltagsrealität, sondern Inspiration für die Themen Employer Branding, Personalmarketing & Recruiting und den Blick über den Tellerrand der HR-Suppe, die oft schon ziemlich stark im eigenen Saft schwimmt, hinaus. 2 spannende Tage mit neuen Impulsen, Erweiterung des eigenen Horizonts und des eigenen Netzwerks. Aus meiner Sicht müssen da zwei Dinge zusammen kommen: Innovative Gedanken, die mich in meiner Alltagsrealität inspirieren und konkrete, in der Praxis anwendbare Lösungsansätze, die mir ganz pragmatisch weiterhelfen. Schaut man sich das #RC19 Festivalprogramm an, dann bin ich mir sicher, dass wir beide Welten gut vereinen. Wenn dann noch ein Community Feeling entsteht und Austausch auf Augenhöhe stattfindet, egal ob man nun in einem Konzern, einem mittelständischen Unternehmen oder in einem HR Startup arbeitet, dann ist schon viel erreicht.

Henrik: Viele HR Events bieten entweder nur klassische Frontalbeschallung durch Vorträge oder absolute Interaktion aller Teilnehmer, z. B. beim Barcamp. Was ist Euer Konzept? Bringt Ihr Input von Experten und Austausch untereinander zusammen? Und wenn ja, wie?

Gero: Auch hier vereinen wir im Sinne der Ganzheitlichkeit beide Welten: auf Main und Center Stage haben wir ein Programm, welches mit teils prominenten Speakern und Talk Gästen deutlich über den Tellerrand hinaus schaut, unter anderem mit Musiker Jan Delay, Mediziner und Comedian Eckart von Hirschhausen, der Roboter-Psychologen Prof. Dr. Martina Mara oder dem Bodyhacker Dr. Patrick Kramer. Das ist eher frontal, aber aufgelockert durch verschiedene Formate wie Keynotes, Talks oder Panels. Und in den danach stattfindenden, sieben parallelen Streams haben wir Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting von HR Profis für HR Profis – oft in interaktiver Workshop-Form. Der Wunsch ist, dass hier echter Austausch stattfindet. Dazu kommen dann noch die Preisverleihung für den QUEB HR Innovation Award 2019, wo unsere Gäste die beiden finalen Sieger in den Kategorien Unternehmen und Startups aus der Shortlist live vor Ort an diesem Abend wählen und Angebote, die ganztägig an beiden Festivaltagen laufen. Zu diesen Angeboten gehört beispielsweise der #RC19 TECHWALK, in dem die Besucher 12 spannende HR Startups kennenlernen können und unser Digital Detox Tent mit Yoga und Entspannungstraining.

Henrik: Viele Veranstaltungen scheinen den Anspruch zu haben, immer die hippsten Innovationen aufbieten zu müssen, um für Teilnehmer attraktiv zu sein. Dabei sind die meisten Unternehmen ja doch eher meilenweit von den hippen Innovationen entfernt und haben ganz andere Hausaufgaben. Wie geht Ihr darauf ein?

Gero: Indem wir sowohl zu aktuellen Trend-Themen etwas sagen als auch das Brot und Butter Geschäft in Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting bedienen. Zu Ersterem gehört unser inhaltlicher Schwerpunkt „Künstliche Intelligenz“. Zu Zweiterem gehören Workshops und Sessions rund um die digitale Arbeitgeberkommunikation im Mittelstand, zu internationalem Employer Branding oder Active Sourcing Hacks – also Themen, mit denen man ganz direkt und konkret etwas für sein eigenes Business zu Hause im Unternehmen mitnehmen kann.

Henrik: In Deinem Vortrag auf der TalentPro hattest Du einige Megatrends angesprochen. Welche davon finden wir beim #rc19 wieder?

Gero: Alle. Ist ja logisch, denn ohne Demografie und Digitalisierung wäre unsere Branche eine ganz Andere. Und auch über die von mir angesprochenen 5 persönlichen „Wunsch-Trends“ bekommen wir im #RC19 Festivalprogramm ordentlich was zu hören. Das ganze Programm des #RC19 Festivals ist ja ganzheitlich aufgebaut und stellt sich gegen den Trend immer kleiner, immer fachidiotischer zu werden. Wenn das so weitergeht, gibt es demnächst ganze Veranstaltungen zum Thema „Der Einsatz von Instagram für weibliche Zielgruppen in der Generation Z“. Was ich damit sagen will: wir erleben eine drastische Zuspitzung von Veranstaltungsformaten. Wir als #RC19 Macher stehen aber eher auf Ganzheitlichkeit und Crossover – solange das alles im Kontext Employer Branding, Personalmarketing und Recruiting verortet ist. Wir sind – um in der Musikanalogie zu bleiben – also eher Rock am Ring als das Headbangers Open Air. Bei uns gibt es Musik, breitgefächert, also neben Pop auch Techno, Metal und Reggae und nicht die ganze Zeit nur Death Metal.

Ich würde sagen, das liest sich alles nach tollen HR Event, oder? Ich bin dabei. Sie vielleicht auch? Leider nicht ganz so günstig, aber dafür auch gespickt mit spannenden Themen und Menschen. Mehr Infos gibt es hier.

Also, dieser blogartikel ist diesmal voll mit anspruchsvollen Themen und Gedanken. Nicht sehr praktisch, aber das muss es ja auch nicht immer, oder?

Sehen wir uns übrigens nächste Woche beim Sourcing Summit? Das wird auch wieder super 🙂 Würde mich freuen.

Herzlichen Gruß,

Ihr Henrik Zaborowski