Ich bin gerade auf ein kurzes Interview mit Anja Förster zum Thema „Manager müssen loslassen“ gestoßen. Dabei bringt sie noch mal einen wesentlichen Bestandteil des kleinen „Jobwahl 1×1“ auf den Punkt, der oft übersehen wird. Zitat: „Es geht um zwei entscheidende Dinge: Erstens, erkenne deine Talente und Deine Passion und zweitens finde ein Spielfeld, wo genau das auch gewünscht und gewollt ist. Viele Menschen haben bei der Arbeit kein Funkeln in den Augen und werden es auch nie bekommen, weil sie sich bei der Wahl ihres Spielfelds vertan haben.“
Seine Talente und sein Passion zu erkennen, ist für viele ja schon schwierig genug. Erst Recht am Anfang der Karriere. Trotzdem lassen sich hier immer auch schon Tendenzen erkennen und damit arbeiten. Der Rest entwickelt sich im Laufe der Jahre.
Das richtige Spielfeld zu wählen, ist tatsächlich aber etwas, was die wenigsten auf dem Schirm haben, weil es auch einfach oft als entscheidender Erfolgsfaktor verkannt wird. Plötzlich stellen Sie fest, dass Sie „auf’m Platz“ Ihre Leistung nicht bringen. Und suchen die Schuld bei sich. Der Chef macht das im Zweifel ja auch. Vielleicht liegt es aber einfach auch daran, dass Sie den falschen Platz zum Arbeiten gewählt haben? Sie treten in die Pedale Ihres Rennrads, fahren aber auf löchrigem, holprigen Untergrund. Sie sind Profi im Kurzpassspiel, das Feld aber so riesig und die Mannschaft so verteilt, dass Sie immer nur lange Pässe schlagen können. Sie sind Meister des Parcour, Ihr Platz ist aber eine einzige, ebene Fläche. Fazit: Sie können Ihre Stärken nicht ausleben. Und dann ist es auch mit der Passion und dem Erfolg schwierig. Das Fatale ist also: Es muss nicht unbedingt an Ihnen liegen, wenn Ihre Leistung nicht stimmt.
Bevor wir also mit Adi Preißler sagen können „Entscheidend is auf’m Platz“ müssen wir erst einmal den richtigen Platz wählen. Und die für mich richtige Mannschaft, den richtigen Trainer, den Clubchef etc. Gar nicht sooo einfach. Aber dazu später mehr, dafür habe ich jetzt gerade keine Zeit. Ich muss nämlich wieder „auf’n Platz“!
Herzlichen Gruß,
Ihr Henrik Zaborowski