Fast schon ein Klassiker unter den gut gemeinten (und vor allem schlau klingenden) Ratgebersätzen ist der Satz: „Frag nicht nach dem Warum, sondern frag nach dem Wofür!“ Dahinter steckt die Idee oder Philosophie, dass alles was passiert einen Grund hat. Oder zumindest hinter allem auch etwas Gutes steckt, das ich nur erkennen muss. Und überhaupt, die Frage nach dem „warum“ bringt mich nicht weiter, sondern lässt mich nur im Opfermodus.

Aber ist das wirklich ein guter Rat? Ich denke nicht. Denn so angebracht dieser Satz auch in vielen Situationen sein mag, so kommt er doch an seine bittere Grenzen. Und ab dann wird dieser Satz pures Gift für die eh schon angeschlagene Psyche.
Ich werfe einen Blick auf echtes Leid, hinter dem sich kein „wofür“ mehr finden lässt. Und einen Blick auf Hiob. Mal sehen, ob uns das weiterhilft.
Und das Lied der heutigen Folge ist „Die letzten“ aus dem Album „360 Grad“ von Johannes Falk. https://music.apple.com/de/album/die-letzten/626161438?i=626161463
Viel Spaß beim Hören!