Die Wahl des AfD Kandidaten Robert Sesselmann zum Landrat in Sonneberg schlägt in den Medien hohe Wellen und das völlig zu Recht. Hier legalisiert sich schleichend etwas, was niemals legalisiert werden darf:

Rechtsextremismus findet wieder öffentlich Zustimmung.

Und zwar nicht nur von den Rechtsextremist:innen selber, sondern jetzt immer mehr von der „Zivilgesellschaft“. Dazu möchte ich gerne als Unternehmer und als Individuum Stellung beziehen.

 

Was ist die Ursache?

Die Ursachen sind sicherlich vielfältig. Die etablierten Parteien schieben sich gegenseitig die Schuld zu. Auch ich sehe einen großen Teil der Schuld gerade bei den etablierten Parteien, die lieber „politische Spielchen“ mit ihren politischen Gegnern – und auch mit ihren Partnern – spielen, als gemeinsam etwas zum Wohle des Landes voranzubringen.

Warum verwenden Politiker:innen von CDU/CSU, FDP und teilweise auch der SPD Begriffe wie „Sozialtouristen“, „Klimaterroristen“, „Klima-RAF“ oder sind gegen das Gendern und Wokeness?
Damit wollen sie nicht nur Wähler gewinnen, sondern auch zeigen, dass sie nicht verstehen, was in Deutschland und in der Welt passiert und wie sie die Zukunft gestalten können. Sie scheinen damit einen großen Teil unserer Gesellschaft zu repräsentieren, die immer offener rassistisch und im negativen Sinne konservativ wird.

Leider ist es gerade in konservativen Kreisen noch nicht angekommen, dass die Welt eine sich ständig verändernde Welt ist. (Zu deiner Information: Der größte Teil meines Lebens hat sich auch in diesen Kreisen abgespielt).
Vor allem durch den Fortschritt, der zu einer immer stärkeren Globalisierung führt und die Abgrenzung gegen alles Neue und Fremde erschwert. Auch die vielen Krisen in der Welt machen es fast unmöglich, dass alle bestehenden Strukturen und Prozesse unverändert bleiben. – Das wird immer eine Illusion bleiben. In den letzten 500 Jahren haben sich die Gesellschaften rasant verändert und das wird sich kaum ändern.

Es ist der Wunsch nach Vertrautem, nach Stabilität, nach klaren Strukturen, der die Menschen in die Arme der Populisten treibt.

Deshalb sind Diktatoren und Autokraten in Krisenzeiten immer im Vorteil. Sie geben die gewünschten einfachen Antworten auf komplexe Themen und Zusammenhänge. Probleme werden für das einfache Verständnis banalisiert. Die USA und Trump sind das jüngste Beispiel.

Wer das macht, löst keine Probleme. Söder, Merz, Wissing, Aiwanger und die ganze AfD werden kein einziges Problem für Deutschland lösen können. Denn sie denken nicht aus der realen Gegenwart in die Zukunft. Sie können oder wollen es offensichtlich auch gar nicht.

 

Was können wir dagegen unternehmen?

Wir müssen uns immer wieder neu entscheiden:

  • Wollen wir die Vielfalt, die Andersartigkeit und den damit verbundenen Einfluss in unseren Routinen und Sichtweisen akzeptieren?
  • Gibt es eine andere Möglichkeit, mit einer lebendigen, vielschichtigen und in vielen Bereichen noch unbekannten Welt umzugehen?
  • Wollen wir uns verbessern und bereichern lassen?
  • Oder verschließen wir die Augen und denken wie Traals gefräßiger Plapperkäfer, dass es keinen Wandel gibt, weil wir einfach nicht hinschauen?

Unser modernes Leben bedeutet Veränderung!

Wir haben nur eine Chance, die Krisen unserer Welt zu bewältigen. – Wir müssen alle gemeinsam aktiv auf das reagieren, was auf uns zukommt!

Wir sollten nicht die Symptome bekämpfen und die Krisen leugnen oder ignorieren. Ein Beispiel:
Habecks Wärmegesetz ist auf Kritik gestoßen. Normalerweise hätte die FDP im Bundestag darüber diskutieren können, so wie es der politische Prozess vorsieht. Was ist passiert?
Die Diskussion wurde verhindert, eine geringe Bedeutung zugeschrieben und mit populistischen Sprüchen die Menschen verunsichert, um noch mehr Unmut über „die unfähigen Politiker:innen“ zu schüren. Ein absolutes Eigentor, das leider uns allen schadet.

Migration und Klimakrise gehen Hand in Hand und lassen sich nicht aufhalten. Auch nicht durch die Zäune an den Grenzen der EU. Das muss allen klar sein. Wer das ignoriert, schaltet das Denken aus. Wir müssen uns der Vielfalt, der Individualität unserer Gesellschaft öffnen und lernen, damit umzugehen. Denn die Welt ist bereits ein Dorf und wird bald noch enger zusammenrücken. Passend dazu empfehle ich dir den Vortrag von Dr. Mark Benecke , u.a. ein bekannter Kriminalbiologe, der über die aktuellen Hitze-, Klima- und Umweltprobleme der Welt spricht.

Lass uns lieber gemeinsam die Klimakrise so gut es geht abfedern. Gehen wir mit der Letzten Generation auf die Straße, statt sie einzusperren. Die Politiker:innen, die das fordern, sind die wahren Klimaterroristen. Wir alle, die zuschauen und nicken, sind es auch. Wir müssen aus unserem Trott ausbrechen und akzeptieren, dass nichts so bleibt, wie es war.