Vor einiger Zeit stieß ich auf den Beitrag „Ist die Zukunft rosa? Fachkräfte von morgen planen ihre Arbeitswelt“. 50 Studenten der Hochschule Pforzheim haben sich Gedanken gemacht, wie „Arbeit“ in der Zukunft aussieht. Einen ersten Eindruck dazu gibt es unter anderem hier. Ich dachte, „nun gut, lass den jungen Leuten ihren Spaß und ihre Illusion. Wir waren schließlich alle mal jung“.

Jetzt lese ich gerade in der seriösen FAZ einen Artikel, dass die hippen Arbeitgeber unserer Zeit immer stärker auf Spaß im Büro setzen.  Der Autor sieht das ganze ähnlich wie ich: Sehr skeptisch. Und er empfiehlt, in meinen Worten, mal wieder zur Realität zurück zu finden. Arbeiten ist kein Spaß.

Tja, und jetzt schwanke ich: Wer hat Recht? Bin ich mit 40 Jahren tatsächlich schon so unflexibel, dass ich mir ein anderes Arbeiten nicht vorstellen kann? Oder liegt es daran, dass ich jetzt schon Spaß an meiner Arbeit habe und mir gar nicht vorstellen kann, das noch zu steigern? Oder ist doch die Generation Y am Zug und wird uns mit ihrem Spaß bei der Arbeit überrollen? Wahrscheinlich wird beides in Maßen zutreffen. Ich glaube nicht an eine massive Veränderung unserer Arbeitsumgebung, wie sie zu Zeiten der Industriellen Revolution auftrat. Jetzt geht es eher um Feinheiten.

Aber die Frage bleibt im Raum: Wie viel Spaß verträgt der Mensch? Erziehen wir uns eine Generation, die sich nur noch wohlfühlen will? Und die mit manchmal harten Realitäten nicht mehr klar kommt? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ich glaube, ich hatte in meinem Diplom-Studium mehr Zeit und Spaß als die heutigen Bachelor- und Master-Studenten.

Umso mehr freue ich mich auf die Präsentation der Ergebnisse aus der obigen Open Space Konferenz der 50 Studenten. Tatsächlich ein Grund, bei “Der Personalkongress 2012“ dabei zu sein. Es gibt noch einige weitere interessante Themen und ich hoffe auf eine gute Performance (wie man so schön sagt) der Referenten. „Der Mitarbeiter – das unbekannte Wesen“ mit Uwe Loof von der NordLB dürfte ebenfalls interessant werden. Ich bin bei diesen Veranstaltungen aus Erfahrung heraus eigentlich immer sehr skeptisch. Vielleicht liegt das auch einfach in meiner Persönlichkeit? Aber bei vielen Vorträgen vieler Kongresse der Vergangenheit habe ich mich durchaus gefragt, wie sowohl Thema als auch Referent es auf die Agenda geschafft haben?

Ach so, was hat das Ganze denn jetzt eigentlich mit meinem blog-Thema Recruiting zu tun? Na, ich muss ja auch mal über den Tellerrand hinausschauen … Und wenn sich unsere Arbeitswelt wirklich verändert, was bedeutet das für die Führungskultur? Und damit sind wir wieder bei meinen Hauptpersonen im Recruiting, den Hiring Managern! So schließt sich der Kreis.