Wir alle haben den Wunsch eine Arbeit zu finden, die uns mit Sinn erfüllt. Ist das eine übertriebene Erwartung?

Nein, Arbeit ist ja keine Beschäftigungstherapie. Es ist das Wesen fast jeder Arbeit, dass sie Sinn macht, das gilt für die Müllentsorgung genauso wie für Ingenieursberufe. Damit den Beschäftigten der Sinn ihres Tuns nicht abhandenkommt, muss ihnen die Arbeit neben einer halbwegs fairen Bezahlung noch etwas anderes geben. Der aus neurobiologischer Sicht wichtigste Faktor für die Arbeitsmotivation ist Wertschätzung für die erbrachte Leistung. Leider hat sich das noch nicht bei allen Vorgesetzten herumgesprochen. Andererseits sollten Beschäftigten dazu bereit sein, sich am Arbeitsplatz voll einzubringen.

Auszug aus dem Interview der FAZ mit Neurobiologen und Mediziner Joachim Bauer  (http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/arbeitswelt/interview-arbeit-ist-keine-beschaeftigungstherapie-12188070.html)

Der für mich aufschlussreichste Satz ist folgender:

„Der aus neurobiologischer Sicht wichtigste Faktor für die Arbeitsmoral ist Wertschätzung für die erbrachte Leistung“

Das sehen wir es doch mal wieder: Motivation kann so einfach sein. Faire Vergütung, Anerkennung für geleistete Arbeit. Ein Schelm wer sich jetzt noch fragt, wozu Unternehmen komplexe Belohnungssysteme einführen … Wobei Anerkennung ja für jeden Mitarbeiter anders aussehen kann und „muss“. Einem reicht ein Schulterklopfen, der andere will vor versammelter Mannschaft gelobt werden, der nächste braucht die Incentive Reise. Mir persönlich fällt ein anderes Wort statt Anerkennung ein: Respekt! Vor der Persönlichkeit, der Meinung und der Leistung des Mitarbeiters.