HR Buzzwords kommen und gehen – da ist es gut, die aktuellen zu kennen (und ihren groben Sinn). Und tatsächlich muss man feststellen, dass nicht hinter allen HR Buzzwords sinnlose Gedankengänge stecken. Was einen Begriff zu einem Buzzword macht, ist ja zum Einen die Anzahl, wie häufig dieser Begriff in einschlägigen Kreisen, blogs und Kongressen genannt wird (je häufiger, desto buzzzzzz) und zum Anderen die Tatsache, dass er im Laufe seiner Entwicklung wie selbstverständlich von immer mehr Menschen benutzt wird, die den eigentlichen Kern des Begriffs (noch) nicht durchdrungen haben.  Was also sollte  jeder bodenständige, es ernst meinende Recruitingbegriff  tunlichst vermeiden? Zu einem HR Buzzword zu werden!

Diese Vermeidungsstrategie gelingt aber leider den wenigsten. Und so findet sich so mancher ernsthafte und zielführende Recruitingbegriff schnell im HR Buzzword Bingos wider und verpufft zur Lachnummer. Candidate Experience? „Ja klar, jede Bewerbung ist eine Erfahrung“. War for Talents? „Natürlich gibt’s den, sonst hätte ich ja viel mehr Bewerbungen“ etc. Nun ja, HR Buzzwords hin oder her – der Kern des Recruitings ändert sich nicht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir im Recruiting wenig echte Innovationen erleben (auch wenn viele Dienstleister uns was anderes weis machen wollen). Vielleicht liegt der Grund aber auch an der Macht der HR’ler, die einfach wenig Handlungsbedarf sehen, irgendwas zu ändern? Oder ist es die Erkenntnis, dass wir doch „eh gar nicht wissen können, woher nun ein Bewerber kommt und warum er/sie sich bewirbt“? Solange noch Bewerber kommen oder es genug HR Dienstleister gibt, die es mir besorgen, nee, upps, sorry, ich meine „es genug Dienstleister gibt, die mir Bewerber besorgen„, solange können wir weiter HR Buzzword Bingo spielen, ohne uns groß weiter Gedanken zu machen.

Auf diesem blog war es in der letzter Zeit sehr ruhig. Das liegt u.a. daran, dass ich mich in den letzten Wochen intensiv damit auseinander gesetzt habe, wie reif der HR Markt für eine bestimmte Dienstleistung ist. Eine Dienstleistung, die die HR Buzzwords „Employer Branding“, „Big Data“ und „Candidate Experience“ miteinander vereint. Darüber gerne an anderer Stelle mehr, hier nur das kurze Fazit: Es gibt Recruiter, die sehen den Nutzen, aber brauchen die Leistung nicht. Und es gibt Recruiter, die brauchen die Leistung, aber sehen den Nutzen nicht. Womit wir wieder beim Thema der Leidensfähigkeit und Innovationsbereitschaft von HR sind.

Das ABSOLVENTA Jobnet Team hat mich gebeten, doch mal meine Sicht zu den aktuellen HR Buzzwords aufzuschreiben. Was ich gerne gemacht habe. Meine Gedanken dazu finden Sie unter „6 HR-Buzzwords – und was wirklich dahinter steckt„.

Hier folgt hoffentlich demnächst auch mal wieder mehr von mir. Aber Sie kennen das ja: Es muss auch mal gearbeitet werden.

Herzlichen Gruß,

Ihr Henrik Zaborowski